Katja Dreßler im Interview
Tradition und Innovation
Katja Dreßler, Prokuristin der Dreßler Bauträger GmbH und Leiterin der Projektentwicklung über Familienwerte, die Herausforderungen der Baubranche und wie das Unternehmen ihnen begegnet.
Katja Dreßler
Was macht die Besonderheit von Dreßler Bau aus?
Als Familienunternehmen in vierter Generation denken wir langfristig. Die Werte unseres Gründers Gabriel Dreßler – Qualität, Termintreue und Fairness – sind für uns heute genauso gültig wie vor über 100 Jahren. Das bedeutet für uns auch, nicht jeden Trend mitzumachen, sondern sinnvollen Wandel und Beständigkeit dort, wo unser „Bau-Gen“ bezüglich Erfahrung einen unschlagbaren Vorteil darstellt. Besonders verpflichtet fühlen wir uns gegenüber unseren Mitarbeitern, von denen viele bereits in zweiter Generation bei uns beschäftigt sind. Dazu gehören eine angemessenen Entlohnung, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und vor allem ein wertschätzender Umgang. Obwohl wir mittlerweile 540 Mitarbeiter an sechs Standorten beschäftigen, kennt man sich persönlich. Die Hierarchien sind flach, die Wege kurz.
Sie leiten den Bereich Projektentwicklung der Dreßler Bau GmbH. In welchen Bereichen sind sie vorwiegend tätig?
Wir entwickeln sämtliche Nutzungen von Wohn- und Mischgebietsgrundstücken, über Gewerbe- und Hotelgrundstücke bis hin zu im Ankauf nicht eindeutig klassifizierbaren Nutzungsmischungen. Die Liegenschaften sollten in etwa eine Größenordnung ab 5.000 Quadratmetern BGF, bzw. ein Netto-Bauvolumen von 10 – 100 Mio. € ermöglichen. Entwicklungsschwerpunkte sind dabei Ballungsräume nebst deren Einzugsgebieten, sowie wachsende B-Städte im Umkreis von maximal 100 km um unsere Zentrale in Aschaffenburg oder die Niederlassungen in Darmstadt oder Karlsruhe.
An welchen Projekten arbeiten Sie aktuell und welche sind in der Pipeline?
Wir entwickeln gerade einen Bürobau in Freiburg, ein größeres Wohnprojekt im Speckgürtel von Karlsruhe sowie ein gewerbliches Projekt in Offenbach mit direkter Autobahn-Anbindung. Des Weiteren sind wir in der finalen Prüfung von überwiegend gewerblichen Grundstücken im Rhein-Main-Gebiet sowie im Raum Karlsruhe.
Wodurch zeichnet sich eine erfolgreiche Projektentwicklung aus?
Wesentlich ist eine durchdachte Planung bereits von der Initialzündung an. Daher sind wir am liebsten von Anfang beteiligt, schaffen selbst das Baurecht und sind federführend in den Gesprächen mit den Behörden. Zu Beginn werden die Fehler gemacht, die später nur schwer oder sehr kostspielig behoben werden können. Darüber hinaus ist die Planung der Mietflächen ein wichtiger Faktor – eine unserer Kernkompetenzen, wie man am CarlsCube sieht: Ausschlaggebend für die Vollvermietung weit vor Fertigstellung war u.a. das ausgeklügelte Vermietungskonzept.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung in der Baubranche und welche Konsequenzen ziehen Sie daraus für Ihr Unternehmen?
Derzeit ist die Nachfrage sehr hoch, die Kapazitäten jedoch bei vielen Unternehmen komplett ausgeschöpft. Außerdem wird es immer schwieriger, wirtschaftlich zu bauen. Hier sind der Gesetzgeber und alle zuständigen Behörden gefordert, um positive Rahmenbedingungen – nicht nur für die Bauindustrie – zu schaffen.
Um die Wirtschaftlichkeit des Bauens zu steigern, setzen wir auf eine stärkere Vernetzung der Arbeitsschritte sowie einen massiven Ausbau der Digitalisierung. Inzwischen sind unsere IT-Investitionen genauso hoch wie die Anschaffungskosten für Baumaschinen. Dem spürbaren Fachkräftemangel begegnen wir mit gezielter Nachwuchsförderung – z.B. der Möglichkeit zu einem hausinternen Fachstudium – und intensiver Weiterbildung. Wir sind sicher, dass wir auch in den nächsten Jahren trotz der vielfältigen Herausforderungen erfolgreich im Markt agieren werden.