GfA ELEKTROMATEN GmbH & Co. KG

Ausgezeichnete „Enkeltauglichkeit“

Mit der umfangreichen Erweiterung ihres Firmensitzes in Düsseldorf-Heerdt setzt die GfA ELEKTROMATEN GmbH & Co. KG ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit: Das neue mehrgeschossige Bürogebäude ist als Passivhaus, die angrenzende Produktionshalle für Forschung und Entwicklung mit Tiefgarage als KfW 55 Gebäude zertifiziert und eine Photovoltaikanlage deckt zwei Drittel des Strombedarfs. Darüber hinaus sorgen E-Ladestationen für Pkw, intelligente Licht- und Gebäudesteuerung, energieeffiziente Klimatechnik sowie üppige Außen-, Innen- und Dachbegrünung für ökologische Pluspunkte. Nicht zuletzt für diesen „enkeltauglichen“ Gebäudekomplex wurde das Unternehmen 2019 beim Düsseldorfer Umweltpreis ausgezeichnet.

Foto @ Philip Kistner

In den letzten Jahren standen die Zeichen der GfA ELEKTROMATEN GmbH & Co. KG auf Wachstum. Der Marktführer bei Antrieben und Steuerungen für Industrietore vertreibt unter dem Markennamen ELEKTROMATEN® weltweit rund 220.000 Antriebe und 150.000 Torsteuerungen pro Jahr. Der erforderliche Ausbau der personellen und fertigungsbezogenen Kapazitäten machte ein umfassendes Bauvorhaben notwendig. Entstanden sind ein mehrgeschossiges Bürogebäude mit ca. 3.200 m2 Bruttogeschossfläche (BGF) für zukünftig 170 Mitarbeiter, eine angrenzende Produktionshalle für Forschung und Entwicklung (2.200 m2 BGF) mit Tiefgarage sowie eine Montagehalle (1.200 m2 BGF) als Erweiterung zu der bestehenden Lagerhalle. Nach 14-monatiger Bauzeit war der neue Firmensitz im Oktober 2019 bezugsfertig. Insgesamt investierte die GfA rund 10 Millionen Euro – die bisher größte Investition in der Unternehmensgeschichte.

Mit der Planung und Umsetzung der Neubauten beauftragte man mit der Ratinger Niederlassung der bundesweit tätigen Vollack Gruppe einen bewährten Partner. So verantwortete Vollack bereits 2007 den Neubau einer Logistikhalle sowie Planung und Bau des vollautomatischen Hochregallagers im Jahr 2013. Den Grundstein für die aktuelle Erweiterung des Firmensitzes legte die 2012 gemeinsam durchgeführte Phase NULL® zum Thema Masterplanung. „Die Phase NULL® ist ein Teil der Vollack Methode. Wir erfassen den Bestand, lernen die Bedürfnisse der Auftraggeber kennen und loten die Potenziale aus. So legen wir den Grundstock für die spätere Planung“, erläutert Jo. Swodenk,Vollack Partner und Geschäftsführer, der das Projekt verantwortete. „Zusammen mit dem Kunden erarbeiten wir auf Basis der laufenden Arbeitsprozesse, der unternehmenseigenen Strategie, lokalen Bedingungen sowie Budgetvorgaben das spezifische Anforderungsprofil. So können wir ein passgenaues Konzept mit hoher Identität von Anfang an entwickeln.“

Nachhaltiger Firmensitz
Eine zentrale Anforderung an den neuen Gebäudekomplex war dessen Nachhaltigkeit – ein wesentlicher Unternehmenswert der GfA. „Wir treffen alle unsere Entscheidungen nicht nur aus rein wirtschaftlich-strategischen Überlegungen, sondern immer auch im Sinne der Umwelt, der Belegschaft sowie der Region“, erläutert Stephan Kleine, geschäftsführender Gesellschafter der GfA. Schon seit einigen Jahren beteiligt sich das Unternehmen am Zertifizierungsprojekt Ökoprofit der Stadt Düsseldorf und leistet mit seinen Einsparungen bei Energie- und Wasserverbrauch sowie CO2-Ausstoß einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Der Neubau bot die Chance, dieses Engagement konsequent fortzusetzen. Für das Bürogebäude entschied man sich daher für eine Bauweise nach Passivhaus-Standard. Die angrenzende Fertigungshalle wurde als KfW-55-Gebäude umgesetzt und auf ihrer Dachfläche auf 720 Quadratmetern eine Photovoltaikanlage installiert, die circa ein Viertel des Gesamtenergiebedarfs deckt. Dadurch konnte einerseits der Energiebedarf deutlich reduziert, andererseits regenerative Energie gewonnen werden. Insgesamt verringerte sich der CO2-Ausstoß jährlich um 84 Tonnen im Vergleich zu den früher genutzten Gebäuden.

Foto @ Philip Kistner

Foto @ Philip Kistner

Foto @ Philip Kistner

Foto @ Philip Kistner

Zweitgrößtes Büropassivhaus in NRW
Als Spezialist für Planung, Bau und Revitalisierung nachhaltiger, energieeffizienter Gewerbeimmobilien verfügt die Vollack Gruppe über langjährige Expertise in der Passivhaus-Technologie. „Das Passivhaus ist ein zukunftsorientierter Gebäudestandard für energieeffizientes, komfortables, wirtschaftliches und umweltfreundliches Bauen im Hinblick auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den knapper werdenden Ressourcen“, erläutert Jo. Swodenk. „Und wie das GfA-Gebäude zeigt – übrigens das zweitgrößte zertifizierte Büropassivhaus in Nordrhein-Westfalen – ist dies auch ohne Einbußen bei der gestalterischen Freiheit möglich. Ein Passivhaus muss nicht aussehen wie eine „Schuhschachtel“.“

Die beiden drei bzw. zweigeschossigen Büroriegel sind rechtwinklig zueinander angeordnet und durch unterschiedliche Fassadenmaterialien akzentuiert. Der vordere Bürotrakt erhielt eine anthrazitfarbene Klinkerfassade, der Querbau eine Vorhangfassade aus Hochdrucklaminat in Holzoptik – beide intelligent wärmebrückenoptimiert befestigt. Bei beiden Gebäudeteilen ist eine spätere Aufstockung bereits planerisch berücksichtigt. Zentrale Elemente der Passivbauweise sind eine hochwertige Gebäudehülle sowie die Lüftungstechnik. Optimale Dämmung und Fenster, die im Winter vor Strahlungskälte schützen sowie intelligent gesteuerter, außenliegender Sonnenschutz, der das Aufheizen der Räume verhindert, führen zu deutlichen Einsparungen an Kälte- und Wärmeenergie. Für gleichbleibend frische Luft sorgen Lüftungsanlagen, in denen eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung die Wärme der Abluft wieder verfügbar macht. Im GfA-Projekt erzeugen zwei Gasmotorwärmepumpen die zusätzlich benötigte Wärme-und Kühlenergie der „Frischluftheizung.“

Der perfekte Passivhauspartner

In die Räume gelangen Frischluft, Wärme- bzw. Kühlenergie über eine innovative Multibodenkonstruktion. Die Entwicklung der ClimaLevel GmbH vereint Heizen, Kühlen sowie Lüftung in einem System. Die Kombination von konventioneller Fußbodenheizung und Luftstrom macht diese Lösung ebenso reaktionsschnell wie energieeffizient. Darüber hinaus sorgt die ausgefeilte Belüftungstechnik für ein konstant optimales Raumklima, das unangenehme Begleiterscheinungen klassischer Klimaanlagen wie Luftzug oder „Kälteseen“ am Boden verhindert.