ClimaLevel Multiboden
Bestes Klima im CarlsCube mit dem Multiboden
Durch die frühzeitige Weichenstellung des Bauherren in Richtung des Multibodens war die Planungsabteilung der ClimaLevel Energiesysteme von Anfang an mit im Boot, als das Projekt am Reißbrett konkretisiert wurde. Für die TGA Fachplanung des Projektes zeichnete das Planungsbüro Kölmel aus Durmersheim verantwortlich.
Foto @Uwe Kemmer
In den Systemaufbau des Multibodens integriert werden sollte die komplette Unterflurverkabelung mit fußbodenebenen Einbaueinheiten (Geräteeinsätzen). Dadurch ergibt sich bei Fußbodenaufbauten nach DIN 18 560 eine Aufbauhöhe von ca. 20 cm bis Oberkante Estrich. Im Laufe der Planung mussten dann die exakten Positionen der Bodensteckdosen festgelegt werden. Da es sich beim Multiboden um einen Hohlraumboden mit konventionellem Nassestrich handelt, ist die Flexibilität der Positionierung der Bodendosen im späteren Betrieb naturgemäß eingeschränkter als bei Doppelböden.
Heizen mit dem Multiboden
Unterhalb der Systemplatten, auf denen die Heizrohre befestigt sind, befindet sich ein Hohlraum von 40 mm Höhe, durch den die Zuluft geführt wird. Die in der Zentrale vorkonditionierte Luft wird durch den Hohlboden geleitet und durch diesen thermisch behandelt. Der Multiboden dient quasi als Nachheizregister. Für den Heizfall wurde mit Systemtemperaturen von 35/32°C und einer Raumtemperatur von 20°C geplant. Die geringe Spreizung von 3K ergibt sich dabei aus der Planung des Kühlfalles, den man mit optimaler Leistung ausstatten wollte.
Kühlen mit dem Multiboden
Bei der Planung einer Fußbodenkühlung muss der gegenüber dem Heizfall deutlich reduzierte Wärmeübergangskoeffizient α zwischen Boden und Raum berücksichtigt werden. Der Wert von αFB besteht aus αStr (Strahlungsanteil) und αkonv(konvektiver Anteil). Bei konventionellen Fußbodenheizungen, die man mit kaltem Wasser beschickt, geht der konvektive Wärmeübergang fast gegen Null. Das liegt am sogenannten Kaltluftsee, der sich direkt über dem gekühlten Boden bildet. Beim Multiboden sorgt dagegen die Zulufteinbringung aus dem Boden für eine Auflösung des Kaltluftsees und eine nachhaltige Belebung des konvektiven Wärmeübergangs. Je nach Bodenbelag, dessen Wärmeleitwiderstand einen nicht zu unterschätzenden Einfluß hat, kann man Kühlleistungen von 50 W/m² erzielen. Diese Werte gelten ohne Berücksichtigung des Anteils der gekühlten Luft, die über die Zuluftauslässe in den Raum strömt. Um die Anlagenhydraulik optimal auf den Kühlfall auszulegen, wurde die Rohrnetzberechnung mit der bereits erwähnten Spreizung von 3K durchgeführt. Für die stabile Anlagenhydraulik bekamen alle Verteiler einen dynamisch wirkenden Differenzdruckregler.
Lüftung mit dem Multiboden
Der ClimaLevel Multiboden ist nichts anderes als der finale Ast der Zuluftversorgung des Gebäudes. Die Zuluftvolumenströme der Büros wurden mit je 35 m3/h Person festgelegt. Bei einem typischen 4-er Büro mit 25 m2
ergibt das einen Zuluftvolumenstrom von 140 m3/h, der über die Schlitzschienen aus dem Boden eingeblasen wird. Bei einer Untertemperatur von 4K im Kühlfall entspricht das einer spezifischen Kühlleistung von 15 W/m2. Der Zuluftstrom und somit die gesamte Lüftungsanlage muss also trotz der zusätzlichen Kühloption nicht vergrößert werden. Allerdings sollte auf die Entfeuchtung der Zuluft im Kühlfall gesteigerter Wert gelegt werden. Bei der Dimensionierung der Kälteerzeugung ist die für die Luftmenge erforderliche Entfeuchtungsleistung entsprechend zu berücksichtigen.