EUREF-Campus Düsseldorf

Internationales Schaufenster der Energiewende

Mit dem EUREF-Campus Düsseldorf errichtet die EUREF AG nach Berlin den zweiten Innovationscampus in Deutschland. Etwa 4000 Mitarbeiter aus etablierten Unternehmen, Wissenschaft und Forschung werden hier in engem Austausch und in einem inspirierenden Umfeld an den Zukunftsthemen Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit arbeiten. Insgesamt investiert die EUREF AG 350 Millionen EUR in die Entwicklung des Projektes in unmittelbarer Nähe des Flughafens Düsseldorf. Der erste und zweite Bauabschnitt wurden 2024 bzw. 2025 fertiggestellt. Ab 2027 erfolgt mit dem Projekt DUSConnect der dritte Abschnitt, der den EUREF-Campus mit dem Airportgelände verbindet. 

Der EUREF-Campus Düsseldorf ist ein Ort, an dem Ideen entstehen, umgesetzt und auf ihren Erfolg getestet werden. Durch intelligente Architektur, den Einsatz regenerativer Energieträger, neue Energiespeicher und die konsequente Vernetzung modernster Technik wird ein sichtbarer Zukunftsort als reales Modell geschaffen, das zeigt, dass und wie die Energiewende gelingen kann. Wir sind sehr stolz darauf, an diesem richtungsweisenden Projekt als Partner mitzuwirken.

 

Foto@ EUREF-Campus Düsseldorf, © EUREF AG

Einfach mal machen
Zeigen, dass die Energiewende machbar und bezahlbar ist – dies war Reinhard Müllers Mission, als er 2008 das Europäische Energieforum (EUREF) gründete und begann, diese Idee mit dem EUREF-Campus rund um den Gasometer in Berlin-Schöneberg zu verwirklichen. Entstehen sollte ein Zukunftsort, an dem demonstriert wird, wie die angestrebten Klimaziele erreicht werden können. Heute arbeiten, lehren, lernen und forschen rund 7500 Menschen auf dem EUREF-Campus Berlin an Zukunftstechnologien und Innovationen rund um die Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz – in über 150 Unternehmen, Start-ups und Wissenschaftseinrichtungen. Der EUREF-Campus Berlin – mit rein privater Finanzierung entwickelt – ist ein Modellquartier für die klimaneutrale, ressourcenschonende und intelligente Stadt von morgen. Damit schmückt sich auch die Politik gerne: Der Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Regierung wurde im Mai 2025 hier vorgestellt. 

Eine Idee geht in Serie
Nach dem Berliner Vorbild entsteht derzeit in unmittelbarer Nähe des Düsseldorfer Flughafens der zweite Innovationscampus in Deutschland. Der EUREF-Campus Düsseldorf ist nicht nur wegweisend in Sachen Nachhaltigkeit, sondern zeigt darüber hinaus, dass Planen und Bauen hierzulande durchaus zügig realisiert werden können: Von den ersten Gesprächen mit der Stadt Düsseldorf bis zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im September 2024 dauerte es – trotz der mit der Pandemie verbundenen Herausforderungen – nur gut sechs Jahre. Der EUREF-Campus Düsseldorf besteht aus zwei je sechsgeschossigen Baukörpern: einem Hauptgebäude sowie DUSConnect. Die gesamte Bruttogrundfläche beträgt rund 102.000 qm, die Mietfläche beläuft sich auf 80.000 qm. Für den Entwurf zeichnet die zur EUREF-Unternehmensgruppe gehörende EUREF-Consulting Gesellschaft von Architekten und Ingenieuren mbH, Berlin, verantwortlich. Mit dem schlüsselfertigen Neubau beauftragte die EUREF AG die Implenia Hochbau-Niederlassungen Großprojekte und Essen.

Architektur
Das Hauptgebäude, das zwischen Flughafen und Lichtenbroicher Baggersee positioniert ist, gliedert sich in drei Abschnitte. Die Büro- und Showrooms mit flexiblen Größen von 100 qm bis 10.000 qm sind jeweils um weiträumige, begrünte Atrien gruppiert. Die so entstehenden Lichthöfe verbinden die Gebäudeteile und fungieren als Gemeinschafts- und Eventflächen. Zur Seeseite bietet eine große Terrasse zusätzliche Aufenthaltsqualität. Das Gebäude hat eine direkte Verbindung sowohl zum Flughafen-Terminal als auch zum Bahnhof – wie der gesamte Campus durch seine ausgesprochen verkehrsgünstige Lage überzeugt. Architektonisches Highlight ist die EUREF-Kuppel, die ursprünglich 2006 als „Bundestagsarena“ im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft nach dem Vorbild der Berliner Reichstagskuppel gebaut wurde. Die 21 Meter hohe Stahlkonstruktion mit 32 Meter Durchmesser bietet Platz für 600 Personen und hatte Ende Mai ihren ersten Auftritt als Eventlocation.

Übrigens: Nicht nur die Gebäude sind klimaneutral. Auch das gastronomische Konzept – entwickelt von der Hamburger Spitzenköchin Cornelia Poletto und Klüh Catering – erfüllt sämtliche Nachhaltigkeitskriterien. Es umfasst u. a. fünf Restaurants und bietet regionale, gesunde Küche für Mitarbeitende und Gäste.

Foto@ EUREF-Campus Düsseldorf, © EUREF AG

Foto@ EUREF-Campus Düsseldorf, © EUREF AG

Foto@ EUREF-Campus Düsseldorf, © EUREF AG

Foto@ EUREF-Campus Düsseldorf, © EUREF AG

Energiewende zum Anfassen 
Durch intelligente Architektur, den Einsatz innovativer Energiespeicher sowie regenerativer Energieträger und die konsequente Vernetzung modernster Technik werden die CO₂-Klimaschutzziele der Landeshauptstadt Düsseldorf bis 2035 sowie der Bundesregierung bis 2045 von Anfang an erreicht. Für die Entwicklung des Energiekonzepts haben EUREF, die Stadtwerke Düsseldorf und BLS Energieplan auf die lokalen Gegebenheiten und Ressourcen zugegriffen. Ziel ist es, das Campusgelände CO2-neutral und sicher zu versorgen. Und das bei einem Gebäude-Energiebedarf von jährlich 2,4 Gigawattstunden für Wärme und 2,7 Gigawattstunden zur Klimatisierung. Dies gelingt u.a. durch die thermische Nutzung des angrenzenden Lichtenbroicher Baggersees, einem gigantischen Wärmespeicher, der durch hocheffiziente Wärmepumpen sowohl Wärme im Winter als auch Kälte im Sommer liefert. Eine weitere innovativ genutzte Energiequelle ist die Sonne, die mithilfe von PV-Anlagen auf dem Dach und an der Fassade des Innovationscampus ganzjährig Strom für den Eigenverbrauch bereitstellt. Die Umgebungsluft dient zudem der Gebäudekühlung und führt über einen Hybridkühler überschüssige Wärme ab. Die Stadtwerke Düsseldorf versorgen das Gebäude an besonders kalten Tagen mit klimaschonender Fernwärme. Ergänzt wird das Konzept mit einem intelligenten Energiemanagement-System von Schneider Electric – dem Microgrid Advisor. Dieses verknüpft alle Energieerzeuger – Seewasser, Wärmepumpen, Solar-Energie, Hybridkühler, Fernwärme, Energiespeicher und Ladeinfrastruktur – zu einer integrierten Energieinfrastruktur.

Frischluft
Hochmoderne Lüftungsanlagen werden den gesamten Campus kontinuierlich mit Frischluft versorgen. Durch den Einsatz von UV-C Bestrahlung werden 99,9 % aller bekannten Viren aus der Luft gefiltert. Zusätzlich zur Reinigung und Bestrahlung der Außenluft, sorgt Reinraumtechnik für eine sehr hohe Raumluftqualität.
Für die Planung und Ausführung der Gewerke Lüftung, Heizung und Kälte, Sanitär sowie Sprinkler und Feuerlöschtechnik zeichnet die H+E Haustechnik und Elektro GmbH, Plattling, verantwortlich. Als deren Projektpartner statteten wir die Eventbereiche des EUREF-Campus Düsseldorf mit der ClimaLevel-Fußbodenheizung aus.

Mehr als Mieter 
Zu den namhaften Mietern des EUREF-Campus Düsseldorf zählen unter anderem die Schneider Electric GmbH, SPIE Deutschland & Zentraleuropa, die Landesgesellschaft NRW. Energy4Climate, die Stadtwerke Düsseldorf, Klüh Service Management, Vossloh, Schüco, Wilo sowie der Landesverband Erneuerbare Energien. Sie alle sind zugleich Projektpartner, die entscheidend zur erfolgreichen Umsetzung des Projektes beitragen. 

Zusammen mit vier nordrhein-westfälischen Universitäten und Hochschulen kooperieren sie auch beim EUREF-Talent-Campus: Wie auf dem EUREF-Campus in Berlin sollen ab dem Wintersemester 2025/26 auch auf dem EUREF-Campus Düsseldorf weiterbildende, duale Masterstudiengänge im Bereich Energie angeboten werden. Dabei kommt DUSConnect als Erprobungs- und Gründungsplattform für die Mobilität der Zukunft eine besondere Rolle zu. Zusätzlich wird er als Umsteigeort für Berufspendler und Fluggäste fungieren, für die es Sharing-Angebote im Bereich der Elektromobilität sowie ein Hotel geben soll.

Auf dem EUREF-Campus Düsseldorf werden Wirtschaft und Wissenschaft einen intensiven Austausch zu den globalen Zukunftsaufgaben führen. Hier werden die Nachhaltigkeitsspezialisten von und für morgen ausgebildet, damit solche Zukunftsorte weltweit in möglichst vielen Städten realisiert werden können.