Gesamtschule Köln-Ossendorf
Innovatives Pilotprojekt
In Köln dauert vieles bekanntlich etwas länger – der Neubau der Gesamtschule Ossendorf beweist das Gegenteil: Nur zweieinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung soll im Schuljahr 2026/27 der Unterricht beginnen. Dann werden rund 1300 Schülerinnen und Schüler in einem der modernsten und nachhaltigsten Schulbauten lernen. Mit einer Bruttogeschossfläche von 33.300 qm entsteht hier der größte Schulbau in Holz-Hybrid-Bauweise in Nordrhein-Westfalen. Und ClimaLevel ist dabei: Als Partner der Prinzing Gebäudetechnik GmbH haben wir öffentliche Bereiche sowie Schulräume – insgesamt rund 6000 qm – mit Fußbodenheizung ausgestattet.
Foto © Molestina Architekten und Stadtplaner
Neue Wege im Schulbau
Normalerweise sind öffentliche Bauherren verpflichtet, jedes Gewerk einzeln auszuschreiben – ein zeitaufwändiges Verfahren. Abhilfe schaffte ein Ratsbeschluss, der auch Vergaben an General- und Totalunternehmen ermöglicht. Anfang 2023 wurde die Fritz Meyer GmbH als Totalunternehmer mit dem Neubau der Gesamtschule Ossendorf beauftragt, gemeinsam mit dem Kölner Architekturbüro Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH als Generalplaner und dem studio grüngrau Landschaftsarchitektur. Bereits im April 2025 konnte Richtfest gefeiert werden – weniger als ein Jahr nach der Grundsteinlegung. Ermöglicht wird der zügige Bauablauf auch durch die Holz-Hybrid-Bauweise mit größtenteils vorgefertigten Holz- und Betonelementen.
Optimale Lernumgebung
Molestina Architekten setzten das pädagogische Konzept konsequent in eine modulare Architektur um. Mittelpunkt des Grundmoduls, das je nach Funktion variiert, ist der Cluster als integrativer Raum mit Lichthof. Das Gebäudeensemble besteht aus vier viergeschossigen Lernhäusern, die durch ein gemeinsames oberstes Geschoss verbunden sind. Ergänzt werden sie durch eine als Solitär geplante Zwei- und Dreifachsporthalle mit Tiefgarage. Aula und Mensa im „Eventhaus“, moderne Lerncluster für die Sekundarstufen I und II sowie naturwissenschaftliche und kreative Fachräume schaffen eine zukunftsfähige Bildungsumgebung. Innenhöfe, offene Freiräume und begrünte Fassaden sorgen für eine enge Verbindung von Innen- und Außenraum.
Nachhaltigkeit als Leitprinzip
Die Gesamtschule Ossendorf ist ein Holz-Hybrid-Bau: Während Gründung, Treppenhauskerne und Brandwände aus Stahlbeton bestehen, tragen in den Obergeschossen Holzelemente die Konstruktion. Die Geschossdecken bestehen aus Betonfertigteilen in Kombination mit Brettschichtholz-Balken (BSH). Durch diese Bauweise können rund 2800 Tonnen CO₂ eingespart werden. Zum Einsatz kommt ausschließlich heimische Fichte aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Eine Photovoltaikanlage (ca. 520 kWp) deckt den Großteil des Strombedarfs.
Begrünung ist ein zentrales Thema des neuen Schulgebäudes: Laubengänge und Pflanztröge holen die Natur direkt in die Klassenzimmer, Retentionsdächer halten wertvolles Regenwasser im Kreislauf – beides unterstützt die Kühlung und fördert zugleich die Artenvielfalt. Außerdem werden 50 bis 60 neue Bäume gepflanzt. Sowohl für das Schulgebäude als auch für die Sporthalle wird eine DGNB-Zertifizierung in Gold angestrebt.
Ein Vorzeigeprojekt
Klimagerecht, zukunftsfähig und in Rekordzeit umgesetzt: Mit der Gesamtschule Ossendorf ist ein Pilotprojekt entstanden, das überregionale Aufmerksamkeit erhält – andere Kommunen zeigen bereits Interesse.